Biografie - Meine Geschichte
Bevor ich euch von meiner Musik erzähle will ich euch einen Einblick in mein Leben geben und euch ein wenig von mir erzählen. Ich heiße Daniel, die meisten kennen mich als Blazin’Daniel. Ich bin gerne kreativ und will eigene Ideen in Form von Schrift, Bildern und Musikwerken umsetzen. In den letzten 11 Jahren habe ich mich auf drei Ebenen ausprobiert, beim Videomixing, beim Fotografieren und beim Rappen. Wie viele Stunden ich mit jedem einzelnen Shooting, Video, Song und Album verbracht habe ist nicht mehr zu zählen. Als ich 2007 mit billiger Bildbearbeitung angefangen und diese das erste Mal auf meiner Homepage veröffentlicht habe, ist die Frage „Kannst du mir mal nen Bild bearbeiten“ so gestiegen, dass ich fast nur noch am Bilder bearbeiten war. Naiv wie ich war habe ich es damals für jeden Idioten getan bis ich irgendwann angefangen habe mein erstes eigenes Geld damit zu verdienen.
Zum Bilder bearbeiten haben sich dann auch meine fotografischen Interessen angeeignet. Ich war oft auf Partys unterwegs mit einer am Anfang noch eher Standardkamera. Ich habe trotzdem irgendwie einigermaßen gute Bilder geschossen und diese dann auf meiner damaligen Homepage www.kaito-kid.myblog.de in Gallerien veröffentlicht. Durch meine fotografischen Rundgänge auf Partys wurde meine Internetseite mit der Zeit bekannter. Die Besucherzahlen waren hoch (Insgesamt 201.000 Besucher). Aus meiner Leidenschaft zum Fotos schießen heraus entstand dann durch Mundpropaganda eine große Zeit der Fotoshootings. Das war genau mein Ding. Es war ein weiterer Schritt für mich in Richtung Selbstverwirklichung.
2006/2007 habe ich das Rappen mit Freunden angefangen, wir waren anfangs echt grausam. Es war auch kein Talent für mich erkennbar. Die Texte waren beschissen, der Flow langweilig und die Qualität eine Zumutung. Als erstes wurde der sogenannte „Sampler“ von uns veröffentlicht, den wir damals unter dem Namen „CS/CR“ auf unserer Möchtegernlabel-Seite Chaoten Studios veröffentlichten. Unsere Hörer waren in unserem Alter und fanden es lustig und unterhaltsam. Es entstanden in dieser Zeit zahlreiche „Projekte“, die unsere Freizeit bestimmten.
Schon fast peinlich es Alben zu nennen, aber wir haben damals bestimmt 3 verschiedene Headsetalben auf Linkin Park Instrumentals und Deutschrapbeats aufgenommen.
Nebenbei lief auch eine Projektarbeit in English, wir sollten einen eigenen Film drehen. Das war der perfekte Zeitpunkt um zu zeigen was wir damals als „Können“ verstanden. 4 Wochen lang haben wir einen Film names „File Sonny Red“ gedreht, der auch mit Begeisterung am Vorstellungstag ankam. Wenn man sich den Film heute anssieht ist es natürlich unwahrscheinlich peinlich. Ab diesem Zeitpunkt drehte unser Freundeskreis, der damals aus Paul P, Hagen H, Daniel K und Lukas K bestand Gigfakevideos, wo wir zu unseren Lieblingssongs Videos drehten, auch diese Projekte sorgten für Gesprächsstoff im positiven wie auch im negativ Sinn. Für uns basierte alles auf Spaß und Freizeitbeschäftigung. Das haben wir einige Jahre lang gemacht, aber auch die Chaoten Studios Ära fand bald sein Ende..
Für mich zählte auf einmal nur noch Rap. Die Begeisterung am Schreiben von Texten war groß. Hagen und Lukas sind dann allmählich aber aus der „Crew“ ausgestiegen. Es blieben also nur noch Paul und ich. Wir haben 2007 noch ein „Album“ zusammen gemacht, welches wir mit dem Namen „Mut Zur Wahrheit“ leider rausbrachten. Dies war der Startschuss für meine „Internet-Karriere“. Das Album kam traurigerweise aus heutiger Sicht, sogar gut an, aber auch Paul hörte danach mit Rap auf. Ab hier an gab es also nur noch mich als Solo Hobbyrapper.. Ich konnte nicht mischen, aber ich brachte es mir durch ständiges rumprobieren selbst bei und nahm mein erstes Album „Aus Liebe Zum Hass“ auf. Das Album war quasi der wirkliche Startschuss meines Werdegangs. Das einzig besonders erwähnenswerte daran ist für mich allerdings nur, dass mein damaliges Idol Metrickz mir als Dank für meinen Support (Ich veröffentlichte auf allen möglichen Seiten seine Songs) ein Intro sprach auf das ich extrem stolz war. Nach diesem Album wollte ich, dass die Qualität sich verbessern sollte. Ich ließ mir einen schalldichten Raum (Booth) in mein Zimmer bauen, tapezierte Noppenschaum an meine Wände, kaufte ein neues Mischpult und fertig war die Vorbereitungsphase für das nächste Album „Aus Dem Nichts“. Gut war das zwar aus heutiger Sicht auch nicht, aber ich merkte, dass meine Art wie ich Lieder schrieb Anklang fand und es immer weiterging.
Ich hab mich stets von anderen Rappern unterscheiden wollen, was ich durch meine Themen, Texte und Stimme auch hoffentlich getan habe. Oft bin ich an mir selbst verzweifelt und wollte schon alles hinschmeißen, aber durch die ganze Arbeit, die ich mir in den letzten Jahren angetan habe, hab ich ein einige Fans gewonnen, die mich täglich unterstützt haben.. die selbst mir mein Selbstvertrauen an dem Zeitpunkt zurückgeben konnten, wo alles schon hoffnungslos erschienen ist. Nach einigen Freetracks wie „Winter“ und „Erinnerung An Mich“ wollte ich es noch mal wissen. Ich entschloss mich für ein neues Album ,was in diesem Jahr noch rauskommen sollte. Durch den Abschluss meiner Fachhochschulreife hatte ich einen Freiraum von 3 Monaten gewonnen, also begann ich mit den Aufnahmen zu „Nur Ein Stück Zeit.
Mein Tagesablauf bestand nur noch aus Texten schreiben, aufnehmen und mischen. Wenn ich ein Ziel vor Augen habe und unbedingt wieder was Kreatives machen will, häng ich mich WIRKLICH rein, das kann man auf jeden Fall sagen. Am 18. Juli war es soweit, ich hatte es geschafft. Nicht nur das ich Stolz auf mein neues Album war, ich hab es sogar geschafft mit meinem damaligen Idolrapper Metrickz einen Song aufzunehmen. Der Track wurde auch erst kurz vor Albumrelease fertig. Das Album ist bis heute eines meiner Lieblingsalben, denn es stecken viele Erinnerungen in den Songs, da ich in dieser Zeit oft alleine war. Das Album erschien am 18.06.2010 im Internet, und mit wirklichem Stolz kann ich sagen „Daniel du hast da eine richtig gute Arbeit geleistet“, denn dieses Album bin einfach ich. Der Name „Nur Ein Stück Zeit“ ist eigentlich eine Kritik an alle Leute, die keinen Respekt vor der Musik haben. Denn egal wie viel ich erzähle, wie viel Stunden ich in jeden Song gesteckte habe, für andere wird es nach ein paar Wochen nur ein Stück Zeit sein, die mich zwingt es auch nur ein Stück Zeit meines Lebens zu betrachten.
Nach dem Album bekam ich bei Youtube, wo ich mittlerweile sehr aktiv war, 800 Abonnenten dazu, womit ich schon bei fast 1700 gelandet war. Doch meine Kraft ging langsam zu Ende. Ich merkte wie der Rap mich veränderte. Ich war unzufrieden mit mir selbst. War das wirklich das, was ich gewollt hatte? Ich hatte für nichts anderes mehr Zeit, meine ganze Freizeit verschrieb ich dem Rap, und auch wenn ich aufhören wollte, konnte ich es nicht, es war eine Sucht zur Musik, ich musste immer wieder etwas Neues machen. All mein Leiden und all meine Probleme in Bezug auf dieses Thema schrieb ich in dem Song „Nur ein bisschen Respekt“ nieder, der meinen Ausstieg aus der Rapszene darstellen sollte. Ich tat es wirklich, ich hörte mit Rap auf, doch in den kommenden Wochen galt es eine riesengroße Lücke zu ersetzen. Wie füllt man etwas, das dein ganzes Leben war. Nach einem Monat schrieb ich einen 6 minutenlangen Track und tauchte wieder auf der Bildfläche auf. Ich hatte gemerkt, dass ich nicht ohne Rap kann und somit beschloss ich wieder mich an ein neues Projekt zu setzen.
Das Projekt, das am Ende den Namen „Zwei Gesichter“ trug. Zwei Gesichter aus dem Grund, da ich mich oft fragte wer ich überhaupt bin. Auf der einen Seite gibt es mich als Künstler mit dem Namen Blazin’Daniel, auf der anderen Daniel Koch, mich als ganz „normalen“ Menschen so wie jeder andere auch. Ich sah Blazin’Daniel schon als zweite Person, die Schattenseite von Daniel Koch, da ich das Gefühl hatte mein ganz normales Mensch-sein verloren zu haben. Auf der Straße riefen alle auch nur noch „Blazin“ und nicht mehr Daniel. Es war so als wär mein Rapper Dasein zu meinem kompletten Ich geworden.
Der Gedanke macht mir Angst, da ich mir oft wünschte ich hätte niemals mit Rap angefangen und ein ganz normales Leben geführt mit Hobbys wie Fußball, Tischtennis und Tennis wie ich sie jetzt auch habe, doch jeder kennt mich nur noch als Blazin’Daniel, sie verbinden mit mir, dass ich bekannt bin und sehen zu mir auf oder hassen mich. Mein eigentliches Bild für das ich stehen sollte sind Songs, die aus dem Herzen kommen und geschrieben wurden, doch dennoch gibt es von mir Songs, die das komplette Gegenteil sind wie „Sein Wie Ich“, „Sie Will Den Fame“, „Superstars“,.. all die arroganten Songs, die unter die Gürtelinie gehen.
Wahrscheinlich sind diese auch irgendwo ein Teil von mir, doch oft hab ich mich dafür geschämt, weil ich nicht mich selbst darin sah. Was das Besondere an dem Album „Zwei Gesichter“ war, war der Song „P.S. Ich Liebe Dich“. Das ist der erste Lovesong, den ich jemals aus meinem Herzen für jemanden geschrieben habe. Er geht an an meine Freundin, an das Gute in meinem Leben, der Mensch, der mir am Nächsten steht.
Der Nachteil bei meinen Releases war, dass ich immer schon 8-10 Songs vorher bei Youtube veröffentlicht hatte, damit nahm ich dem Hörer jegliche Spannung. Es ärgerte mich, also beschloss ich mich an ein neues Riesenprojekt zu setzen. Ich wollte ein Album aufnehmen, wo man vorher maximal zwei Songs kennen sollte, also setze ich mich noch im selben Jahr 2011 daran über 20 neue Songs zu schreiben. In diesem Album reflektierte ich mich selber sehr viel, ich dachte über all meine Entscheidungen und Taten nach, die ich getroffen und begangen hatte. Ich habe so viele Fehler in meinem Leben gemacht und es tat mir vieles so unendlich Leid, dass ich für die Menschen in meinem näheren Umfeld so wenig Zeit aufbrachte, dass ich für meine Mutter fast nie da bin, das meine Freundin wegen mir so geweint hat, da ich ihr unbewusst auf eine Weise oft weh getan habe. Auch der Song „Mein Idol“ zeichnet einen Wendepunkt in meinem Leben. Der Rapper, den ich einst so gefeiert hatte, war in meinen Augen gestorben. Ich habe mich zu lange selbst in einen Schatten gestellt, in den ich nicht gehöre. Was hinter den Kulissen abgelaufen war, war unverzeihlich. Mein Youtubeaccount, der mittlerweile über 6000 Abonnenten hatte, wurde gelöscht. Danach brach eine Welt für mich zusammen, alles was ich mir die letzten 5 Jahre aufgebaut hatte, lief über diesen Kanal. Doch mit der Zeit nach der Löschung beginn ich plötzlich an völlig anders zu denken, wie dumm ich doch war, es hat sich nichts verändert, ich habe immer noch alle Fans von vorher, nur keine Klickzahlen mehr und somit hab ich beschlossen wieder alles aufzubauen. Nach einem Monat hatte ich alle meine Songs mit neuen Covern und HD Qualität auf meinem neuen Youtubechannel wieder hochgeladen. Klicks waren mir egal, Hauptsache man konnte Zugang zu meinen Songs bekommen. Diese Dinge verarbeitete ich in dem Album was heute den Namen „Jeder Anfang Hat Ein Ende“ trägt.
Anfang 2012 packte mich die Energie wieder und ich entschloss mich dafür ein neues Album aufzunehmen. Es dauerte Monate und ich war engagierter denn je, ich hatte Ideen, Themen und Reime, die mir durch den Kopf schossen. Ich vernachlässigte alles und wollte unbedingt ein perfektes Album machen. Denkmal entstand. 26 neue Tracks. Ich drehte zwei Musikvideos mit HamburgzOptik zu den Songs „Zeit zu gehen“ u. dem Titelsong „Denkmal“. Es gab ein Fotoshooting zum Album mit Martin Wiatrek, das Cover zum Album bearbeitete ein guter Freund von mir. Das Cover wurde dann schließlich auch auf T-Shirts und Hoodies gedruckt. Ich hatte mich für den Augenblick damals selbst übertroffen und liebte das Album, auch wenn es viele Qualitätsunterschiede in den Songs gab, da ich in der Zeit umzog und für ein paar Monate keine Gesangskabine mehr hatte. Aber im Gesamtpaket ist es ein vollendetes Album mit vielen verschiedenen Songs. In jedem Song steckt meine Persönlichkeit, meine Erfahrung und viel Liebe bis ins Detail. Das Album überzeugt meiner Meinung nach mit tiefsinnigen, aber auch provozierenden und lustigen bis hin zu aggressiven Texten, die trotzdem die Fähigkeit haben Menschen zu berühren. Das Album erreichte bis Heute (14.01.2013) 4046 Downloads. Ein Rapper, der mit mir auf die Schule geht erzählte mir, dass sein Server bei seinem letzten Release abgestürzt ist, weil es anscheinend so viele Menschen gab, die sein Album laden wollten. Es wären so um die 50.000 Downloads meinte er. Auf Youtube suchte ich dann nach ihm und ja 1.500 Klicks. Ich habe eine Allergie gegen Dummschwätzer. Ich stand einfach nur daneben und hab mit dem Kopf genickt und mir gedacht „Oh mein Gott, laber mich nicht voll du Spast“.
Im November 2012 trat ich mit meinem Kollegen Benikaya in Oberhausen als Künstler auf. Dort lernten wir uns das erste Mal im realen Leben kennen. Die Chemie stimmte. Allgemein wurden Beni und Artjom nicht nur Rapfreunde sondern auch Freunde im wahren Leben. Sie sind die Menschen mit denen ich mich austauschen kann und wir alle teilen den gleichen Traum und das gleiche Hobby. Wenn ich es mal irgendwann nach oben schaffen sollte, würde ich sie mitziehen. Ich möchte Erfolg teilen und dass sich auch Menschen mit mir freuen ohne Missgunst und Neid.
Ich glaubte mit Rap immer etwas zu hinterlassen auf der Welt, was besonders wäre. Als würde ich für immer unsterblich damit sein. Der Drang danach Rap zu machen ist fast wie eine Krankheit, und niemand wird diese Arbeit, die ich in meine Songs reinstecke, je nachvollziehen können, denn alle kennen nur das Endprodukt, aber der Weg zu jedem einzelnen Song ist enorm.. Heute bin ich 22 Jahre und mache eine Ausbildung zum Mediengestalter… Die Musik hat viel Zeit in Anspruch genommen, doch ich bin dennoch stolz, dass ich Projekte, die ich anfange auch immer zu Ende bringe,.. dass ich es dennoch bis an die Grenzen durchgezogen habe.
Das erste Album auf CD: Authentizität
Nach dem Denkmal Album nahm ich mir fest vor im nächsten Jahr noch einen Schritt weiterzugehen, einen Schritt weiter Richtung Selbstverwirklichung und einen Schritt weiter Richtung Professionalität. Ich hatte Erfahrung, Talent und die Möglichkeit ein studioreifes Album in meiner Booth in den eigenen 4 Wänden aufzunehmen und es selbst zum finalen Produkt zu bringen. Ich würde niemals weiterkommen, wenn ich auf Ewig nur der Internetrapper mit Online Releases bleiben würde, also nahm ich meinen ganzen Ehrgeiz zusammen und ballte meine Faust für den nächsten Highscore.Ich schoss die Coverbilder mit meinem guten Freund Martin, der für so gut wie alle professionellen Bilder von mir schuldig war, in seiner Küche, und trotzdem ließen sich die Ergebnisse sehen.
Wichtig war mir, dass ich zum Album auch ein Booklet gestalten würde, da das für mich dem Album erst die richtige Persönlichkeit verleiht. Ich verarbeitete zu der Zeit die schlimme Trennung meiner Freundin, welche für mich auch der entscheidende Punkt für den ganzen Output an Texten und die Idee des Albums war. Mir war klar, dass ich nichts halbes und quantitatives machen würde, aber mir war völlig klar, dass ein Album von Blazin’Daniel nie weniger als 80 Minuten gehen darf. Ich bin der Meinung, dass wenn ich mein Herz in eine CD stecke, diese auch bis zum Maximum meiner Möglichkeiten ausgeschöpft werden muss, also tat ich was ich tun wollte und setze meine Worte in die Tat um und begann mit den Aufnahmen bis ich schließlich am am 06.09.2013 nach ganzen 7 Alben mein allererstes Album als Tonträger veröffentlichte.
Den besonderen Titel wählte ich, da ich ein Schlagwort brauchte, das die 22 Titel in einem auf einmal wiederspiegeln konnte. Authentizität passte wie die Faust auf’s Auge. Das Gefühl auf dieser Platte war so intensiv und hautnah, dass ich den Namen trotz seines Zungenbrechers unbedingt nehmen musste. Das ist das Merkmal, mit dem ich von den Hörern verbunden werden möchte. Ich mache keine Musik, die auf eine bestimmte Zielgruppe abzielt, um die höchstmöglichen Klickzahlen im Internet zu erreichen. Mein Rap ist die Art von Musik, die das Leben schreibt. So kitschig es auch klingt, doch seit vielen Jahren schreibe ich das auf, was mir passiert ist. Sei es die Trennung von der Freundin oder das Gefühl sich ständig einsam zu fühlen. Authentizität, eine Art Tagebuch des letzten Jahres. Das Album verkaufte ich an Kostenstelle eins direkt über meinen Internetshop, den mir mein bester Freund seit Teenagertagen, Paul, programmiert hatte. Ich startete als One Man Show, doch mit einem Willen, der für hunderte Menschen ausreichte, und wurde im Hintergrund von Menschen unterstützt, ohne die der Release gar nicht möglich gewesen wäre. Ein besonderer Dank geht an deshalb an dieser Stelle auch an die Produzenten Veysigz, Rewind und Mariobeatz, die auf diesem Album hauptsächlich tätig waren. Authentizität erforderte eine Menge Arbeit, doch ich bin sehr stolz auf dieses Album. Vom Planen und Konzipieren der Texte bis hin zum fertigen Booklet, vom Aufnehmen der Songs bis hin zu den Musikvideos, vom Telefonieren und Abklären mit dem Vertrieb bis hin zur fertig gepressten CD. Es war ein Herzblutprojekt.

Vom Merch zum CD Verkauf
Nachdem ich als ersten Schritt Hoodies und T-Shirts produziert hatte, startete ich den CD Verkauf überraschend spät.

Beklebte Autos
Solidarisierung soweit das Auge reichte. Mein Name war gefühlt überall. Mein erster Hype.
Obwohl ich im Jahr 2011 schon mit Merch verkaufen angefangen hatte, war ich erst 2 Jahre später soweit eine CD zu veröffentlichen. Ich hatte keinen Schimmer, wie und ob sich die CD gut verkaufen würde, ich wusste nur, dass es beim Klamotten verkaufen mit meinem Namen funktionierte. Ich war zwar unsicher, aber wenn man es nicht riskiert wird man es nie wissen, also finanzierte ich mir den Release komplett alleine und siehe da, ein paar Monate später zahlte es sich für mich aus.
Das Album verkaufte sich physisch um die 270 Mal wozu noch 137 digitale Einheiten dazukamen. Für mich waren das unglaubliche Zahlen, da ich es schon bewundernswert finde, dass es überhaupt einen einzigen Menschen da draußen gibt, der ab heut an an meinen Produkten interessiert war. Ich ließ den persönlichen Erfolg erst mal sacken während andere Rapper in meinem Alterskreis versuchten mir den Erfolg schlecht zu reden, aber mir war alles egal. Ich beendete den Beef mit nur 3 Wörtern auf meinem Disstrack „Multitalent“, ab da an sparte ich mir die Worte, weil ich noch lange nicht am Ende meiner Rapreise war.
Der Weg, den ich ging, war trotz allem voller Steine und Verräter. Ich hatte es immer gut gemeint, im nahen Kontakt zu meinen Hörern zu stehen und erreichbar zu sein, aber genau diese Eigenschaft brach mir auch oft das Genick, da du in Konflikte gerätst, wo man sich raushalten sollte, aber dann wurde ich als arrogant betitelt. Eine Eigenschaft, die mir von Außenstehenden oft nachgesagt wurde. Doch hatte ich engeren Kontakt mit den Menschen, die sich als meine Fans outeten, wurde Ich zu emotional und Leute hatten die Möglichkeit mich zu enttäuschen und taten es.

Menschen mit meinen Shirts
Mein Merch ging sehr schnell weg. Ich hatte was riskiert und wurde tatsächlich belohnt.

Gesammelte Autogrammkarten
Ich unterschrieb plötzlich Autogrammkarten und Menschen bedeutete meine Unterschrift etwas.

Fans
Mädchen und Jungen, die sich mit meiner Musik identifizierten.
Gedanken, als ich aufhören wollte
PRO
CONTRA
- keinen Leistungsdruck mehr
- mehr Zeit für andere Dinge
- sich neu besinnen, da man das Ganze schon so lange machte
- keine nervigen Vorwürfe mehr wie wenig Klicks ich hätte
- keine Enttäuschungen mehr wegen zu wenig Aufmerksamkeit
- Ich möchte Leistung bringen, ich bin ein Arbeitstier
- Ich brauche keine Zeit für andere Dinge, ich habe genug Zeit
- wozu neu besinnen, wenn man eigentlich liebt was man tut?
- Mir würde etwas fehlen
- Ich brauche kreatives Arbeiten
Seit ich denken kann, bin ich Jemand gewesen, der in keinem Kreis Anschluss finden konnte. Ich bin zwar ein absolut offener Mensch ohne jede Scheu, aber geht es um wirkliche Gemeinsamkeiten, falle ich oft aus dem Raster.
Vielleicht weil ich nie das Verlangen nach Alkohol, Partys oder oberflächlichen Gesprächen hatte. Ich führte ein irreales Leben neben der Gesellschaft und ihren Normen.
In meiner Heimatstadt hat man sich lange über mich lustig gemacht, weil ich rappte und zu dieser Zeit noch aus einer Masse raus stach. Dennoch stand ich da und schmiedete Pläne für das nächste Album. In Bezug auf die Vergangenheit war der passenden Titel für mich keine große Überlegung. Karma würde es heißen.
Ich setzte die Messlatte noch höher und begann die Albumarbeiten einen Monat nach Authentizität. Vieles musste geplant werden. Mein Freund Paul baute mir 2014 eine neue aktuellere Seite, da die bisherige Page nicht mehr up to date und langsam veraltet war. Durch seine Programmierkenntnisse wurde über die Monate der neue Shop mit einem Content Management System aufgesetzt. Es war alles nun leichter zu handeln als zu vor. Für die Beats sorgte dieses Mal Mariobeatz, der mit ganzen 13 Beats auf dem Album vertreten ist. Das ganze Album ist auch heute rückblickend ein unglaublich facettenreicher Longplayer. Neu war bei diesem Album, dass die Tracks zum ersten Mal gemastert wurde,n was die Songs um einiges aufwertete.
Nichts liebte ich mehr als auf ein weit entferntes Ziel hinzuarbeiten. Ich hatte mir auch für dieses Album vier verschiedene Editionen zusammengestellt, die dem Fan alle Möglichkeiten einer Auswahl boten. Diesmal gab es erstmals ein riesen Poster mit dazu und es freute mich besonders, dass sich die Edition mit jeglichem Zubehör und dem höchsten Preis trotzdem so gut verkaufte. Das Gefühl, dass ich mit dem selbst geschriebenen, dem selbst aufgenommenem und aus der ganzen eigenen Kreativität Geld zu VERDIENEN war unbeschreiblich. Ich denke ich hatte das Gefühl der Selbstverwirklichung erlebt. Ehrgeiz war für mich schon immer das höchste anzustrebende Ziel. Während andere Rapper und Kollegen einmal in zwei Jahren einen Release planten, wurde ich zur Songfabrik.
Es gibt genau 2 Leitsätze nach denen ich lebe:
1. “Wo ein Wille ist, ist ein Weg.”
2. “Wer will sucht Wege, wer nicht will sucht Gründe.”
Zu viele Menschen quatschten mir rum und erfanden Ausreden. Ich war es so leid mich auf andere zu verlassen. Ich featurte nur Leute, auf die ich mich verlassen konnte und die ich unbedingt mit drauf haben wollte und erschuf in Rekordzeit einen weiteren Longplayer, der mein Leben der letzten Monate widerspiegelte. Wenn ihr von euch überzeugt seid, lasst euch niemals irgendetwas anderes einreden. Ihr könnt andere Meinungen akzeptieren, doch man darf nie vergessen: am wichtigsten ist das, was man von sich selbst hält.
Insgesamt verkaufte sich das Karma Album physisch 206 und digital 123 Mal. Es war etwas weniger als bei Authentizität, allerdings waren 66 Einheiten davon als Edition mit T-Shirt, Hoodie oder Poster was das Ganze wieder zum Guten wendete. Ich war stolz auch ein zweites Mal meinen Traum auf’s Neue verwirklicht zu haben und krönte das Ganze mit einem Releasekonzert am 29. März 2014 im Musiktheater in Kassel, bei dem 60 Leute aus den verschiedensten Ecken aus Deutschland kamen nur um mich zu sehen. Ich kam mit meinem kleinen Kreis an Freunden und wir waren wie ein Team. Paul sorgte für den guten Klang beim Soundcheck, Jerome und Julian waren die Djs und Kenan und ich rockten die Bühne und hatten einen der besten Abende unseres Lebens. Dazu muss man wissen, dass mir mehrere Backups vorher kurzfristig abgesprungen waren und so der Kontakt zu Kenan zu Stande kam, wodurch wir zu Freunden wurden. Meine Mutter führte an dem Abend den Merchandisestand, an dem Shirts, Hoodies und CDs von mir verkauft wurden. Ich wollte ihn erst nicht aufbauen, da ich mir dachte es würde sich sowieso nichts verkaufen und es den Aufwand nicht lohnen würde. Zum Glück entschied ich mich doch dafür, denn es war der volle Erfolg und die Leute supporteten mich.
Wenn ich mich selbst beschreiben müsste, würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich ein absoluter Macher bin. Auch diese Homepage stampfe ich grade innerhalb von 2 Wochen aus dem Boden mit 400 Songtexten, selbstgebauten Layouts und schaffe das, was viele in einem Team in 5 Monaten nicht schaffen innerhalb von kürzester Zeit, weil ich, wenn ich etwas tue, es wirklich mit voller Hingabe mache. Jeder Linkname, jeder Titel, jeder Slider, alles muss in meinen Augen perfekt sein. Ich bin kein Schwätzer, ich tue es einfach. Und das alleine, weil auf andere verlassen Gift ist.
Für mich gibt es keine Stoppschilder oder Hindernisse, die man nicht überwinden kann. Und ich denke genau das ist es, was mich als Künstler auszeichnet. Ich lebe nicht nach Vorschriften und Normen wie es sein sollte. Ich habe meine eigenen Vorstellungen wie das Leben auszusehen hat.
Nach dem Karma Album wollte ich eine Pause einlegen, doch nach wenigen Wochen merkte ich schon, welche Leere ohne Rap in meinem Leben entstand. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass Rap für mich kein Hobby mehr war. Es ist meine Berufung. Hätte ich nicht immer wieder den Glauben an mich selbst wiedergefunden, hätte keiner meiner Releases je stattgefunden.
Es ist das A und O im Musikbusiness. Du weißt nicht, ob deine nächste CD schon vielleicht keiner mehr kaufen wird. Du musst es riskieren, eine Garantie gibt es nie. Die Leute, ob viele oder wenige, werden sich freuen. Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.
6 Jahre später
Es ist eine lange lange Zeit vergangen seit ich meine Biografie damals online stellte. Damals erzählte ich noch als alles noch extrem abging, die Leute mich feierten und meine Alben sich verkauften. Jetzt 6 Jahre später hat sich einiges verändert, doch ich werde ins Detail gehen. In jedem Jahr, dass vergangen ist brachte ich mindestens ein Album raus bis ich 2017 sogar 2 auf einmal brachte. Die Qualität war längst gut, der Standard hoch, doch der Wind hatte sich gedreht. Antiproportional zu dem was ich an Leistung brachte,stagnierte die Dankbarkeit oder Anteilnahme der Hörer. Mein alter Freund ScReamout hatte mir schon immer gesagt: „Du darfst die Leute nicht zu übersättigen mit Output“. Ich konnte und wollte es allerdings nie verstehen. Ich hab mich immer in die Situation versetzt, wenn ich Fan von jemandem bin. Dann freu ich mich doch IMMER, wenn derjenige was rausbringt. Umso mehr, umso besser. Ich konnte aber schon verstehen was er gemeint hat. Nehmen wir als heutiges Beispiel Capital Bra. Umso mehr er rausbringt, umso mehr bin ich genervt davon, aber das bin auch nur ich persönlich. Die Leute hypen diesen Junge ohne Ende und ich frage mich nur warum. Er steht für Gucci, Markenklamotten und das übliche Gangsterrapgetue plus noch eine Nummer schlimmer, weil ich ihn einfach dumm finde von der ganzen Art und Weise her. Also konnte der Vergleich in diesem Kontext nicht stimmen von Artjom. Es kommt also auf den Menschen an. Die Leuten wollten MICH nicht mehr sehen oder hören, obwohl ich einfach immer besser geworden war aus meiner eigenen Sicht heraus.
Ein Song von mir polarisierte zu der Zeit extrem. Armageddon. Der Song aller Songs, an dem ich eigentlich gar nichts wirklich neues machte, ich hatte schon früher gedisst und gebattlet, aber hier nahm man es mir angeblich übel. Leute zitierten immer wieder, dass ich Fans gedisst hätte und das würde ja gar nicht gehen. Dabei ist Armageddon einfach nur ein Rundumschlag über alles und jeden, der mich verarscht hatte in einer gewissen Zeit. Darunter auch Menschen, die sich was in meinem Shop bestellten, aber nicht bezahlten. Diese Leute schrieb ich ganz normal an, und sie ignorierten mich bewusst. Lasen die Nachricht, man kennt es. Ich hab generell etwas gegen so ein ekelhaften Typ von Mensch. Anstatt man einfach schreibt: „Sorry, ich hab leider doch kein Geld“ oder irgendetwas anderes. Ich wäre der Letzte, der es nicht verstanden hätte, aber es war das bewusste Ignorieren. Mit sowas konnte ich einfach nicht mehr umgehen, und ich stellte diese Leute an den Pranger und zerfetzte sie halt in Battlerapmanier.
Der Song kam eigentlich sogar richtig gut an, auf Youtube sieht man 250 Dislikes, wovon 220 mit Bots generiert wurden, da ich das noch genau weiß. Ich ging schlafen, 80 Daumen oben, 32 unten, am nächsten 250 unten in der Nacht zwischen 1 und 7 Uhr. Hater geilen sich heute noch daran auf, dass er so viele Dislikes hat. Aber das kann man glauben wie man will. Jedenfalls wurde mir das oft nachgesagt und es musste ja einen Grund geben, warum meine Hörerschaft so zurückging. Ich regte mich oft über die Situation auf, weil mein ganzes Talent vor die Hunde ging, aber machte trotzdem immer weiter.

Der letzte Release auf CD
Der Anblick der CD erfüllte mich noch einmal mit Stolz, aber dann schloss ich das Kapitel.

Ein 32 seitiges Booklet
Das größte, das ich bisher gemacht hatte und auch das tiefgründigste.
Es folgte das letzte Album Identität auf CD, was mir zu dieser Zeit noch nicht klar war. Doch die Verkaufszahlen hatten sich nochmal um die Hälfte zum Vergleich zu Karma reduziert, dass es keinen Sinn mehr machte weiter CDs zu produzieren, auch wenn ich jemand bin, der lieber was in den Händen hält, als eine MP3 Datei. Aber meine Zeit schien vorbei. Obwohl ich immer mehr schaffte und mich weiterentwickelte, wurde man spürbar fallen gelassen. Ich hab mich natürlich auch reflektiert und geguckt, ob ich was falsch gemacht hatte, aber konnte das Posten von ein paar Spinnern dazu führen, dass Menschen dich nicht mehr leiden können, obwohl man ganz deutlich sieht, dass es sich bei gezeigten zensierten Verläufen um reine Unterhaltung handelte und nicht ernst zunehmen war, weil die Dummheit dieser Posts ins Unermessliche grenzten? Als wenn Menschen so primitiv wären und einen deswegen die ganze Sympathie und deinen Charakter absprechen würden? Doch, scheinbar. Aber das Ganze musste doch irgendwelche erklärbaren Taten von mir voraussetzen, dass die Zahlen sich auf 90 verkaufte CDs gedrückt hatten? Ich hab oft drüber nachgedacht, aber die Dinge, die ich getan hatte würde ich niemals als Ursache dafür werten, aber bei Menschen weiß man nie. Es wurden schon mehr Leute sinnlos fallen gelassen von der Gesellschaft für weniger. Mit Identität neigte sich das Kapitel „Eigene CDs herstellen“ dem Ende zu und ein neuer Abschnitt auf meinem Werdegang begann.
Ich releaste von hier an nur noch digital wie meine Nachfolger Ursache & Wirkung und Konsequenzen. Durch den gedanklichen Abschluss damit, dass es nie wieder so wie früher sein wird, gewann ich neue Motivation zurück, weil der Geldaspekt nun mehr keine große Rolle spielte. Ich hatte in einem kurzen Zeitraum 40 Songs geschrieben und aufgenommen. Gäbe es Preise für qualitative Effektivität, ich hätte ihn schon mehrfach gewinnen sollen. So wahr ich hier schreibe und man mich für größenwahnsinnig halten will. ICH weiß ganz genau was ich kann und dass mein Schreibtalent eine Gabe ist. Ich schreibe Songs in einer Stunde auf so einem hohen Level, wo andere Wochen dran schreiben und dann meinen „Gutes braucht Zeit“ und denken dadurch wär der Text ein besserer, als den, den ich ihn einer Stunde schreibe.
Leider bringt mir dieses Talent nicht viel. Die Klicks gingen massiv zurück und es zog mich runter, ABER. Und jetzt kommt das wichtigste aber aller Zeiten, denn ich lernte mit der Situation umzugehen und empfand das Ganze als kompletten Neustart. Ich entwickelte eine Scheiß auf alles Attitüde und war sogesehen dadurch frei. Ich sah, dass diese ganze kranke Welt in der man sich mittlerweile mitgedreht hatte einem überhaupt nicht gut tat. Was ändert es, wenn 3 Leute sagen, dass mein Song unglaublich ist oder tausende. Der Song ist gut, egal wie viele ihn hören. Diese Tatsache ließ mich alles andere vergessen, denn wenn nur eine Person mich hört, die mich vorher noch nie gehört hatte, hört, wusste ich war das Staunen jedes Mal da. Und abgesehen davon mach ich Musik für mich. Ich drücke mich damit aus. Ich bin Rapper mit Leib und Seele, das heißt es ist egal wie viele Leute meine Musik kaufen oder nicht, ich mache sie sowieso.
Ich war wie Neugeboren und machte etwas längst überfälliges. Ich informierte mich was grade die besten Kameras auf dem Markt waren und griff tief in die Tasche, denn ich wollte endlich richtige Kinofilme drehen in bester Qualität. So, dass ich auf Pause drücken kann auf Youtube und das Bild ist gestochen scharf und nicht mehr mit Handykamera.
Ich besorgte mir jetzt auch noch das letzte fehlende Puzzle für angenehme Videobearbeitung: Einen High End Recher der Neuzeitg mit neuestem Prozessor und einfach dem absoluten Non Plus Ultra. Videos zu schneiden mit egal wie viel Spuren, war endlich kein Problem mehr. Eine Drohne kaufte ich in gleichem Atemzug auch noch mit für noch geilere Videos. Es kostete mich 5000 Euro, aber das war egal, denn jetzt konnte es endlich losgehen.
Als nächstes nahm ich mir Zate und Ced vor, die mittlerweile sympathisierten mit ScReamout. Quasi alle 3 gegen mich, ich dachte sie hätten gelernt aus der Sache mit ScReamout, dass ich nicht alles auf mir sitzen lasse. Doch das hatten sie nicht. In einer Instagramstory machten sie sich lustig. Ced meinte zu Zate. “Wenn du verlierst, bist du der Blazin”. Eine Kleinigkeit, die mich nicht im Geringsten jucken würde, aber da man sich eigentlich auf Frieden geeinigt hatte, ein NoGo. Ich hatte es endgültig satt und schrieb den besten Disstrack aller Zeiten in meinen Augen. Für mich auf jeden Fall. Ich fuhr zu einem Freund nach Meppen und drehte an einem Wochenende 3 Musikvideos zu den 3 entstanden Songs. Wenn ich etwas mache, dann immer Hardcore, das kannte man von Geister, die du riefst. In nur einer Woche schnitt ich alle 3 Videos fertig und kündigte den Release an, indem ich alle Beteiligten auf jeder Plattform markierte. Freitag 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr. Ein Kugelhagel alle 2 Stunden.
Insgesamt verkaufte sich das Karma Album physisch 206 und digital 123 Mal. Es war etwas weniger als bei beim ersten Release Authentizität, allerdings waren 66 Einheiten davon als Edition mit T-Shirt, Hoodie oder Poster was das Ganze wieder zum Guten wendete. Ich war stolz auch ein zweites Mal einen Traum auf’s Neue verwirklicht zu haben und krönte das Ganze mit einem Releasekonzert am 29. März 2014 im Musiktheater in Kassel, bei dem 60 Leute aus den verschiedensten Ecken aus Deutschland kamen nur um mich zu sehen. Ich kam mit meinem kleinen Kreis an Freunden und wir waren wie ein Team. Paul sorgte für den guten Klang beim Soundcheck, Jerome und Julian waren die Djs und Kenan und ich rockten die Bühne und hatten einen der besten Abende unseres Lebens. Dazu muss man wissen, dass mir mehrere Backups vorher kurzfristig abgesprungen waren und so der Kontakt zu Kenan zu Stande kam, wodurch wir zu Freunden wurden. Meine Mutter führte an dem Abend den Merchandisestand, an dem Shirts, Hoodies und CDs von mir verkauft wurden. Ich wollte ihn erst nicht aufbauen, da ich mir dachte es würde sich sowieso nichts verkaufen und es den Aufwand nicht lohnen würde. Zum Glück entschied ich mich doch dafür, denn es war der volle Erfolg und die Leute supporteten mich.
Ich bin kein Schwätzer, ich bin ein Macher. Für mich gibt es keine Stoppschilder oder Hindernisse, die man nicht überwinden kann. Und ich denke genau das ist es, was mich als Künstler auszeichnet. Ich lebe nicht nach Vorschriften und Normen wie es sein sollte. Ich habe meine eigenen Vorstellungen wie das Leben auszusehen hat.
Nach meinem letzten Album wollte ich tatsächlich eine Pause einlegen, doch nach wenigen Wochen merkte ich, welche Leere ohne Rap in meinem Leben entstand. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass Rap für mich kein Hobby mehr war. Es ist meine Berufung. Hätte ich nicht immer wieder den Glauben an mich selbst wiedergefunden, hätte keiner meiner Releases je stattgefunden.
Es ist das A und O im Musikbusiness. Du weißt nicht, ob deine nächste CD schon vielleicht keiner mehr kaufen wird. Du musst es riskieren, eine Garantie gibt es nie. Die Leute, ob viele oder wenige, werden sich freuen. Die Dinge haben nur den Wert, den man ihnen verleiht.


Ground Zero
In der Rapszene lachten viele über mich und nahmen mich nicht ernst. Hauptsächlich ScReamout, Zate und Ced. Ich machte dann etwas womit keiner von diesen Leuten rechnete. Ich stellte mein Talent einfach wie jedes Mal im Leben unter Beweis. Erst ScReamout, meinen jahrelangen Weggefährten mit einem 43 minütigem Diss, anschließend Zate und Ced mit Ground Zero. Auch, wenn die Sache heute geklärt ist, waren das vernichtende Songs und vor allem Projekte. Artjom hatte das Fass endgültig zum Überlaufen gebracht, in dem er mich in einem Kommentar bei unseren beiden damaligen „Feinden“ an den Pranger stellte und weit über mich ausholte, obwohl ihn niemand gefragt hatte. Ab hier war alles vergessen. Nur noch Tunnelblick. Ich war einen Monat mit nichts anderem beschäftigt als dem Schreiben eines Mammutdisses, sowie dem anschließenden Filmen eines Musikvideos, weil ich wollte, dass man meine Mimik zu jeder einzelnen Line sieht. Es ist rückblickend einfach nur krass. Noch nie hatte ich so ein großes Projekt in Angriff genommen. Mein Rechner hängte sich alle paar Minuten auf bei dem Überlagern von 20 Spuren in bester Qualität. Doch ich zog es trotzdem durch, der Export des Videos dauerte alleine 20 Stunden. Als Screamout davon erfuhr, war er vollkommen in Rage, konnte gar nicht glauben was da auf ihn zukam. Und so wollt ich es. Weil genau das ist die Reaktion, die ich von jemandem erwarte, wenn er es sich rausnimmt über einen alten Freund zu reden, ihn lächert macht und dann plötzlich mit einem ganz dicken Echo konfrontiert wird. Was hiernach passiert ist lasse ich jetzt mal aus. Die Geschichte hat man mitbekommen.
Als nächstes nahm ich mir Zate und Ced vor, die mittlerweile sympathisierten mit ScReamout. Quasi alle 3 gegen mich, ich dachte sie hätten gelernt aus der Sache mit ScReamout, dass ich nicht alles auf mir sitzen lasse. Doch das hatten sie nicht. In einer Instagramstory machten sie sich lustig. Ced meinte zu Zate. “Wenn du verlierst, bist du der Blazin”. Eine Kleinigkeit, die mich nicht im Geringsten jucken würde, aber da man sich eigentlich auf Frieden geeinigt hatte, ein NoGo. Ich hatte es endgültig satt und schrieb den besten Disstrack aller Zeiten in meinen Augen. Für mich auf jeden Fall. Ich fuhr zu einem Freund nach Meppen und drehte an einem Wochenende 3 Musikvideos zu den 3 entstanden Songs. Wenn ich etwas mache, dann immer Hardcore, das kannte man von Geister, die du riefst. In nur einer Woche schnitt ich alle 3 Videos fertig und kündigte den Release an, indem ich alle Beteiligten auf jeder Plattform markierte. Freitag 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr. Ein Kugelhagel alle 2 Stunden.Und so kam es auch, die Disstracks schepperten alles weg, das Feedback war sehr gut. Grade für die Ground Zero Single.
Am nächsten Morgen dann die Überraschung. Urheberrechtsverletzung von Zate. Ich dachte mir nur “was zur Hölle?” Ja ganz genau, der große Zate hat das Video gemeldet als Urheberrechtsverletzung, weil ein öffentliches Instagrambild von ihm als Screenshot verwendet wurde. Ich war einfach nur geschockt wie erbärmlich ein Mensch und vor allem Rapper noch sein kann. Im Rap ist Dissen die absolut gängigste Form, die es überhaupt gibt. Sich zu beefen, andere Leute herauszufordern, das ist der ganze Geist von Rap. Dochj damit nicht, genug, es wurde auch das zweite Video gestrikt und plötzlich kam auch noch ein Strike von ScReamout rein auf einen Song, auf dem ich ihn gedisst hatte. Es war klar, dass sie sich zusammengetan hatten um mir so richtig auf unsportlichste Art und Weise eins reinzuwürgen.
So eine Machtdemonstration und dann so ein Bitchmove. Mein Kanal stand kurz vor der Löschung, da man bei 3 Strikes eigentlich gelöscht wird. Und ich dachte mir nur wie sehr muss dieser Diss gesessen haben, dass die sich nur noch so zu helfen wissen? Ich schrieb die beiden an bei Instagram und sagte was die Scheiße sollte. Man fühlte wie sie sich überlegen fühlten und es genossen wie ich um meinen Kanal quasi betteln musste, obwohl das sowas von ehrenlos und schwach war, aber niemand sah es. Die Leute, die mich sowieso hassten oder nicht leiden konnten schrieben so was wie „Tja Daniel, geschieht dir nur recht, man darf keine Bilder von anderen benutzen“. Das war alles was diese dummen Menschen interessierte, nicht die Kunst hinter dem Disstrack. Es ist immer wieder erstaunlich wie Menschen sich bei Disstracks positionieren in dem Umfeld, in dem ich leider bin.
Dissen ist wie gesagt der Geist von Rap, aber Menschen regen sich darüber auf, machen einen riesen Szene und kotzen sich darüber aus, aber sie lieben es. Sie lieben diesen Tratsch darüber was geht und was nicht. In diesem Fall spürte ich wie immer keinen Rückhalt bis auf den von ein paar Einzelnen. Es war eigentlich wie immer. Man kämpft in einem Krieg, alle feuern dich an, aber kommt dann etwas unerwartetes stehst du allein und badest es allein aus. Es war für mich nicht den Hauch eines Problems mich mit diesen Menschen zu messen, deren Antwort war meine „Lebenswerke (meine Musikvideos und jedes Video au fmeinem Kanal“) zu zerstören. Steht das in irgendeinem Verhältnis? Nein, natürlich nicht, aber keinen interessierte es. Ich einigte mich mit Ihnen das ich ein Video mache, in dem ich mich bei der Liebe von Zate entschuldige und sie die Strkes zurücknahmen. Alles also nur für diese paar Stunden, wo die Videos online waren. Ich mein mein Ziel war klar erreicht. Niemand macht sich die Mühe so sehr dein Video verschwinden zu lassen, wenn er nicht wüsste, dass es eine Bedrohung ist. Ich hatte mal wieder meinen Mann gestanden und wurde mit Pussyness konfrontiert. Ich schrieb ein bisschen mit Ced und das Gespräch war gut, ich spürte, dass er im Herzen eigentlich ein guter war. Aber diese Einstellung, dass man sich nicht vertragen kann ohne, dass ich die Videos runternehmen sollte kotze mich an. Wir sind alles Rapper und sie fangen an zu heulen, wenn ein in ihren Augen so schlechter Rapper einen Diss raushaut, und kommen dann mit Strikes? Naja, der Frieden ist immer mehr wert als der Krieg, aber die Situation war schon mehr als grenzwertig und falsch. Man merkte halt, dass sie einfach wollten, dass Ground Zero weg ist. Im Fall von Artjom einigten wir uns auch auf ernstgemeinten Frieden und er wollte, dass ich die Videos runternehme als Zeichen meines guten Willens. In diesem Fall hatte ich damit auch kein Problem, weil er die Videos wie ein Mann stehen lassen hat bis er sich zu dieser Bitchmoveaktion verleiten lies, weil sie keine anderen Mittel gegen mich hatten. Es war okay so. Ich machte ein Video zu der Friedensache und er postete abschließend auch nochmal was. Damit war diese Geschichte vorbei.
Ich reflektierte das letzte halbe Jahr und es war schon krass. 6 Monate Dauerfeuer in Form von Songs, aber das bin halt ich. Ich halte meine Worte und wenn jemand nicht aufhört Scheiße über mich zu reden, mache ich das halt genauso. Es waren krasse Songs in dieser Zeit entstanden. Mit Kontraste hatte ich in gerade mal 2 Monaten das größte Album meiner Zeit geschrieben. 30 Songs. Ich wusste ich hätte es wieder in zwei aufteilen können, aber ich bin einfach zu produktiv, als dass ich noch Monate warte bis ich wieder etwas release. Es ist wieder das Thema mit der Übersättigung. Ich hatte für mich entschieden, ich haue die Sachen einfach raus, wenn ich will. Keine Strategie mehr, wie und wann etwas am Besten ankommt und die meisten Leute am PC sitzen. Rap war für mich jetzt nur noch meine Leidenschaft und nicht mein Buisness.
Heute

In meinem letzten Urlaub hatte ich krasse Aufnahmen mit der Drohne gemacht und zwei besondere Musikvideos gedreht. Die Musikvideos waren generell inzwischen auf nem ganzen hohen Niveau. Das Schneiden ging leichter durch meinen neuen PC, ich war einfach ein routinierter Künstler, der alles im Alleingang konnte. Und im Grunde stehen wir da im Großen und ganzen schon am heutigen Tag. Ich drehe aktuell nach und nach Musikvideos zu neuen Songs und es werden auch ganz sicher neue Alben entstehen. Ich weiß bei mir klingt das so einfach, als würde ich kurz sagen „Ich geh mal nen Album aufnehmen“ und bin gleich wieder da. Aber ich finde genau das ist mein Talent, und ich liebe es, sonst würd ich es nicht immer wieder tun. Entgegen dem was über mich jahrelang gesagt wurde, habe ich mich stetig weiterentwickelt in jedem Bereich der Musik und Videoproduktion. Der Vibe ist nicht mehr der gleiche wie 2010, als alles noch so aussah, als könnte man mit seinem Talent irgendwann mal viel Geld verdienen, weil das Talent nicht ungesehen bleiben kann, aber naja. Ich will jetzt nicht zu sehr ins Negative abdriften. Hätte hätte ist vorbei. Ich habe ganz ganz unbeschreibare Gefühle in den letzten Jahren durchlebt im privaten Bereich, das kann man keinem erzählen. Aber das Leben läuft immer weiter und es kommt einfach drauf was du mit deiner Freizeit anstellst. Mich hat vor vier Wochen einfach das Gefühl gepackt, dass ich endlich wieder eine funktionierende moderne Seite haben will und bloggen kann so wie früher. Eine Seite, die aktuell bleibt und auf der ich einfach mein Leben präsentieren kann und wer Lust hat schaut sich’s einfach an. Wie besessen habe ich diese riesige Seite gebaut.Alle 400 Songtextseiten erstellt, bei jedem Layout Mühe gegeben um es so zu visualisieren wie ich es mir vorstelle. Ich werde nächstes Jahr 30. Ich hab immer zu Andren gesagt die Zeit in der man im Leben was reißen kann und muss ist zwischen 20 und 30. Vor allem als Rapper. Ich denk das habe ich nicht ganz geschafft, aber ich bin mir meiner Selbst bewusst geworden bin und habe nur noch die Liebe zu dem was ich tue und das kann mir keiner nehmen.